Das All-Wetter-Schutz Projekt begann am Ende einer sehr nassen Liegeradfahrt im Sommer 1990 in München. Ich wollte nur schnell einen Kumpel besuchen und glaubte, daß der leichte Regen gleich aufhören würde. Da hatte ich mich aber getäuscht und kam nach wenigen Kilometern naß bis auf die Knochen an mein Ziel.
 
Für einen leidenschaftlichen Liegeradfahrer wie mich mußte es für dieses Problem eine Lösung geben, also machte ich mich an die Arbeit. So entstand die Grundidee für den AWS. Ich fertigte mir aus Zeltplane und -stangen einen funktionsfähigen Wetterschutz an.
 
Beruflich bedingt zog ich nach Mainz, von wo aus ich mich im Oktober 1991 auf meinem Fateba-Langlieger mit selbstgebautem Wetterschutz auf den Weg nach Winterthur in der Schweiz machte, um die dort ansässige Herstellerfirma des Liegerades aufzusuchen. Auf der gesamten zweitägigen Fahrt regnete und nieselte es ununterbrochen, aber mit dem AWS kam ich so gut wie trocken an. Nach einer kritischen Begutachtung des Wetterschutzes durch die Schweizer wurde beschlossen, daß ich einige Exemplare fertigen und durch Liegerad-Kunden testen lassen sollte.
 
Damit wurde die Sache ernst. Eine vernünftige Nähmaschine und geeignete Materialien mußten her, viele kleine Details waren noch gründlich zu überarbeiten. Doch schon einige Monate später war ein halbes Dutzend AWS-Prototypen fertig zum Testen.
 
Mit dem Feedback der Kunden konnte ich nach und nach alle Mängel beheben und die gewünschte Funktionalität erreichen. So wurde zum Beispiel klar, daß die Kapuze aus Sicherheitsgründen nicht fest mit dem Cape verbunden sein durfte, da sonst ein sicheres Zurückblicken im Verkehr nicht gewährleistet war. Die getrennte Kapuze war hier die Lösung. Dies, sowie viele weitere Details brachte dem AWS immer mehr begeisterte Kunden, die von nun an ihr Liegerad auch bei schlechtem Wetter nutzen konnten.
 
Auch ein erneuter beruflich bedingter Umzug nach Sindelfingen 1992 konnte das AWS-Projekt nicht aufhalten. Dort lief die Wetterschutz-Produktion weiter, und es entstanden neue Modelle, wie der ATWS für den Tübinger Alltagslieger Radnabel.
 
Im Juni 94 gewannen AWS Produkte beim HPV Wettbewerb "Wetterschutz für Liegeräder" in Aachen den ersten und dritten Preis.
 
Im Juli 94 erhielt ich durch meinen Beruf die Gelegenheit für drei Jahre nach USA zu gehen, in das wunderschöne Boulder, Colorado. Während dieser drei Jahre konnte ich das AWS Projekt natürlich nur auf Sparflamme weiterbetreiben, und zwar über Tutzing, wo es sich jetzt befindet und auch bleiben wird. Hier entwickle ich jetzt neue Wetterschutz- Lösungen, um für immer mehr Liegerad-Typen AWS-Produkte anbieten zu können.
 
Alfred Schaefer

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